Energiekosten senken: Zwei Seiten einer Medaille

Es sind zwei Seiten einer Medaille: Unternehmen, die ihre Energiekosten nachhaltig senken wollen, sollten die Produktion von Solarstrom zum Eigenbedarf ernsthaft in Erwägung ziehen – und Energie sparen. Für Letzteres hat das Böblinger Unternehmen 2b-green eine bestechend einfache und kostengünstige Lösung entwickelt: Energiemanagement aus der Cloud, kurz EMaaS. Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, EMaaS kostenlos zu testen.

Ist das Identifizieren und Ausschöpfen von Energiesparpotenzialen schon für einen Privathaushalt eine relativ komplexe Aufgabe, so stellt sie Unternehmen häufig vor kaum lösbare Herausforderungen. Angesichts steigender Energiepreise wird es indes vor allem für kleine und mittlere Unternehmen immer wichtiger, sich diesem Thema zu stellen.

Die Steigerung der Energieeffizienz ist damit nicht nur „ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende“, wie Stephan Kohler, Chef der Deutschen Energie Agentur dena, feststellt – vielmehr dient sie zunehmend dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings: Ob mittelständische Betriebe oder Großunternehmen, ob Krankenhäuser, Versicherungen, Banken oder Handelshäuser mit Filialnetz – für die meisten dieser Unternehmen ist ihr Energieverbrauch bislang unerforschtes Terrain.

„Der effiziente Umgang mit Energie scheitert meist schon daran, dass man im Unternehmen nicht genau weiß, wo wie viel Energie verbraucht wird und wo die größten Einsparpotenziale liegen“, erklären die 2b-green Geschäftsführer Thomas Denk und Jens Kammerer. Doch wer dies ändern will, stellt schnell fest: Herkömmliche Energie-Managementlösungen sind in der Regel kompliziert und teuer, das Verhältnis von Kosten und Nutzen mitunter problematisch. „Um hier schnell und unkompliziert Abhilfe zu schaffen, haben wir `EMaaS´ entwickelt.“

Zusammenhänge transparent machen

EMaaS macht die Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch und Nutzung transparent. Der Service, den das Böblinger Unternehmen anbietet, erlaubt die kontinuierliche Erfassung des Energieverbrauchs in Gebäuden, Rechenzentren, Büroräumen und Filialen – detailliert aufgeschlüsselt nach Verbrauchern und Verbrauchszeiten. „Unternehmen mit verteilten Liegenschaften oder mit vielen Schreibtisch-Arbeitsplätzen bekommen damit schnell einen Überblick, wo wie viel Energie verbraucht wird und wo die Einsparpotenziale liegen“, so Thomas Denk.

Dieser Überblick ist die erste Voraussetzung dafür, effizienter mit Energie umzugehen. Denn damit sind die Anwender in der Lage, steuernd einzugreifen und Energie einzusparen. Um den Einstieg so schnell und einfach wie möglich zu realisieren und die laufenden Kosten so niedrig und ressourcenschonend wie möglich zu halten, stellt 2b-green seinen Service per Cloud bereit.

Jens Kammerer: „Damit bietet EMaas zunächst schlicht die Vorteile, die Cloud-Lösungen generell auszeichnen. Wer den Service einsetzt, nutzt eine anspruchsvolle und leistungsfähige Anwendung, ohne in Server-Applikationen oder Hardware investieren oder eigenen Wartungsaufwand betreiben zu müssen.“

Innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit

Auch der Personalaufwand beim Anwender werde durch die Cloud Lösung gegenüber herkömmlichen Energiemanagement-Lösungen deutlich minimiert. Nicht zu vergessen: Das System ist sehr schnell betriebsbereit, da zentrale Installationszeiten wegfallen und nur noch die Geräte beziehungsweise gegebenenfalls Zähler angebunden werden müssen. Je nach Größe und Komplexität der Situation beim Anwender geht EMaaS in der Regel schon nach wenigen Stunden, maximal wenigen Tagen in Betrieb.

Für das Erfassen der Daten gibt es, abhängig von der vorhandenen Infrastruktur, mehrere Möglichkeiten. Sind beispielsweise bereits fernauslesbare Zähler installiert, werden die Verbrauchsdaten direkt dort abgegriffen und in das zentrale Energiemanagementsystem übernommen. „Im Einzelfall kann man auch bereits erfasste Messwerte einlesen, zusätzlich die Auslastung messen und die Korrelation zu den Verbrauchswerten betrachten. Das macht zum Beispiel Sinn bei zentral vorgehaltenen Ressourcen wie Server in der IT oder, im Gebäudemanagement, einzelne Stromkreise und die daran angeschlossen Verbraucher wie den Getränkeautomat auf der Etage. Mit diesem Vorgehen kommt man so manchen Großverbraucher auf die Schliche.“

Die Zahl der benötigten Zähler hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem spielt hierbei die gewünschte Detailtiefe eine Rolle. Ist man beispielsweise „nur“ an einem aggregierten Wert interessiert oder möchte man etwa bestimmte Stromkreise beobachten? Viele IT Systeme bieten heute schon „embedded“ Messwerte, die Rückschlüsse auf Verbrauch, Umgebung und Nutzung von Ressourcen zulassen.

Für die Übertragung ins Energiemanagement-und Auswertungssystem nutzt EMaaS beliebige herkömmliche Telekommunikationswege. Eine Besonderheit ist die große Flexibilität bei der Anbindung der Zähler. So können zum Beispiel vorhandene, kommunikative Zähler via übliche Industrieprotokolle oder IP eingebunden werden. Werden zusätzliche Zähler gewünscht, können diese entweder von 2b-green beschafft und eingebunden werden, oder der Anwender übernimmt diese Aufgabe selbst.

Thomas Denk: „Kommunikationstechnik darf nicht der limitierende Faktor sein, sondern muss flexibel nutzbar gemacht werden. Da es an einheitlichen Standards in diesen Bereichen der Übertragungstechnik mangelt, unterstützen wir eine Vielzahl an drahtlosen und drahtgebundenen Technologien. Und natürlich auch alle gängigen Protokoll-Optionen wir ModbusTCP, M-Bus, Profibus, LonWorks oder BACnet.“

Standardisierte oder individuelle Analyse-Tools

Die zu überwachenden Werte werden zyklisch von den Messstellen abgeholt. In manchen Situationen kann eine Orts-, Bereichs- oder funktionale Aggregierung lokal sinnvoll oder gewünscht sein, ist in den allermeisten Fällen jedoch nicht nötig. Die Daten werden annähernd in Echtzeit zur zentralen Auswerte-Einheit gesendet und sind über eine Web-Anwendung überall und jederzeit abrufbar.

Intuitiv nutzbare Analyse-Tools machen die Informationen transparent und lassen schnell erkennen, wo und mit welcher Priorität Handlungsbedarf besteht. Werden auf Basis dieser Auswertungen Einsparmaßnahmen getroffen, lässt sich deren Wirkung über eine Trendauswertung in Echtzeit kontrollieren. Auch ein Vergleich der Verbrauchs-Performance verschiedener Standorte ist problemlos möglich.

Dem Nutzer stehen viele standardisierte Analysemöglichkeiten zur Verfügung, die vollautomatisch laufen. Sinnvoll ist es, die gewünschten Analysen im Zuge der Inbetriebnahme einmalig einzurichten beziehungsweise an das individuelle Anforderungsprofil des Kunden anzupassen. Das minimiert den späteren administrativen Aufwand enorm und sorgt dafür, dass vom Start weg die gewünschten Informationen verfügbar sind.

Der Anwender bekommt einen gesicherten Zugriff auf ein „Customized Dashboard“, das ihm die wichtigsten Kenngrößen graphisch aufbereitet darstellt. Von dort lassen sich jederzeit die vordefinierten Reports beziehen – auf Wunsch schickt das System die Reports automatisch in einem beliebig definierbaren Intervall per E-Mail auf den Account des Nutzers. Eine Anbindung an ein Gebäudemanagement-System ist via standardisierte Web-Schnittstellen möglich.

Die standardisierten Auswertungen lassen sich an die jeweiligen Anforderungen anpassen und auf Wunsch auch als standardisierte Vorlage einstellen. So lässt sich das System beispielsweise so programmieren, dass der Anwender immer am Montagfrüh weiß, welcher Produktionslauf oder welcher Verbraucher in der Woche zuvor am wenigsten beziehungsweise am meisten Energie benötigt hat.

Energiefresser identifizieren und gegensteuern

Sind die größten Energiefresser identifiziert, gilt es, geeignete Maßnahmen zu treffen.
Thomas Denk: „Zu unserem Service gehört, dass wir unsere Kunden dabei unterstützen. Dazu haben wir ein Eco-Netzwerk aufgebaut, das auf Verbrauchsoptimierung spezialisiert ist.“

Häufig seien die klassischen Einsparpotenziale wie Licht, Klima oder Heizung in Unternehmen zwar bereits optimiert. Dennoch ist es nach seiner Aussage sinnvoll, auch den Verbrauch dieser Komponenten regelmäßig automatisiert zu überwachen und gegebenenfalls erneut zu optimieren.

Darüber hinaus schlummern im Bereich der Nutzung beziehungsweise Auslastung von Ressourcen enorme Potenziale, die bislang nur selten Beachtung finden. Dabei geht es zum Beispiel darum, welche Geräte außerhalb ihrer Nutzzeiten in einem „energy save“ Modus betrieben werden können. Sind solche Potenziale identifiziert, kann EMaaS die Geräte einzeln und nach zuvor definiertem Bedarf aus ihrem „energy save“ Modus wieder automatisch in den Betriebsmodus bringen, sofern das Endgerät dies unterstützt.

EMaaS können Unternehmen für sich nutzen, ohne dafür in eigene Hard- und Software investieren zu müssen, ohne zusätzliche Software-Agenten und ohne nennenswert eigene Ressourcen dafür bereitstellen zu müssen. Die gemeinsam genutzte Infrastruktur entspricht der eines Versorgers. Entscheidender Vorteil: Der Nutzer bezahlt nur für die tatsächlich genutzte Dienstleistung.

„Energie-Management aus der Cloud ist die ideale Lösung, um zu minimalen Kosten schnell klare Ergebnisse zu erhalten“, ist 2b-green Geschäftsführer Jens Kammerer überzeugt. „Der Anwender greift immer automatisch auf die aktuellste Version zu, und der Service lässt sich problemlos hochskalieren. Durch die Cloud-Lösung ist EMaaS innerhalb weniger Tage einsatzbereit und über jeden Browser nutzbar.“

Bis zu 35 Prozent Einsparpotenzial

Nach den Erfahrungen von 2b-green können Unternehmen mit EMaaS schon im ersten Einsatzjahr bis zu 20 Prozent ihrer Energiekosten einsparen. Wenn die Einspar- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen richtig greifen, sind dauerhaft bis zu 35 Prozent niedrigere Energiekosten realisierbar – und das ohne jegliche Einschränkung betrieblicher Prozesse oder des Komforts in Büros, Lagerhallen oder Ladengeschäften.

Mit solchen Werten erreicht das System sensationelle Amortisationszeiten, rechnet Jens Kammerer vor: „Ein typischer Mittelständler mit Verwaltung, Vertriebs- und Produktionsstätten mit einem angenommenen jährlichen Strombedarf von 4 Mio Kilowattstunden – das ist eine realistische Größenordnung – adressiert via EMaaS im Durchschnitt ein jährliches Einsparpotential von etwa 900.000 kWh. Das entspricht Kosten von rund 120.000 Euro. Eine auf ein solches Szenario zugeschnittene Lösung schlägt mit rund 150.000 Euro zu Buche. Damit liegt die durchschnittliche Amortisationszeit bei etwa 15 Monaten.“

Davon können die Betreiber von PV-Anlagen, die mit zwölf und mehr Jahren Amortisationszeit kalkulieren, nur träumen. Allerdings: Wenn ein Unternehmen beide Seiten der Medaille im Blick hat, um im eingangs genannten Bild zu bleiben, sieht die Sache insgesamt günstiger aus. Denn die mit dem Energiemanagement aus der Cloud realisierbaren Einsparungen schaffen die Möglichkeit, den Eigenverbrauchsanteil an Solarstrom zu steigern, wenn das Energiemanagement die Stromflüsse entsprechend steuert.

Beispiel: Strom, der aktuell vom Dach kommt, geht komplett ins lokale Netz und wird direkt vor Ort verbraucht; übersteigt die Menge des verfügbaren Solarstroms den aktuellen Bedarf, kann dieser zwischengespeichert und später genutzt werden.

Jens Kammerer: „Eine weitere Möglichkeit ist, den Eigenverbrauchsanteil durch Lastverschiebung via EMaaS zu steigern, vorausgesetzt natürlich, man hat Lastverschiebepotenziale. So lässt sich beispielsweise Solarstrom, der am Sonntagnachmittag anfällt oder aus den Speichern verfügbar ist, zur Wärmeerzeugung für den Betriebsstart am Montag zu nutzen. Oder Büros, Kühlschränke und Kühlhallen sonntags etwas stärker herunterkühlen, um den Energieverbrauch am Montag zu verringern.“

Wer auf solche Weise seinen Solarstrom-Eigenverbrauch erhöht, muss weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Die Rechnungen seines Versorgers fallen niedriger aus, und die Amortisationszeit der PV-Anlage verkürzt sich entsprechend.