Auskunfts- und Mehrwertdienste: Milliardenmarkt mit zweistelligen Wachstumsraten

„Eindeutig positive Wachstumsaussichten“ bescheinigt das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste WIK den so genannten Customer Care- und Vertriebs-Mehrwertdiensten. Immer mehr Unternehmen entdecken die Chancen, die im intelligenten Einsatz von Telefon-Services stecken. Die Mehrwertdienste-Messe „World Telemedia“ und der begleitende deutschsprachige Kongress „telemedia Germany“ informieren am 25. und 26. April 2006 in Berlin über besonders einträgliche Geschäftsmodelle.

Schon jetzt setzen die Mitspieler im Markt für telefonische Mehrwertdienste mit Hotlines, Telemedien-Services, Online-Inhalten und Mobile Content in Deutschland mehrere Milliarden Euro im Jahr um. Allein das Volumen der telefonischen Auskunfts- und Mehrwertdienste beziffert das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste WIK aktuell auf rund zwei Milliarden Euro. Mit Angeboten speziell für Handy-Besitzer erzielen die Anbieter zusätzlich zwischen einer und anderthalb Milliarden Euro.

Die Hörfunk- und Fernsehanbieter beispielsweise konnten den Einbruch ihrer Werbeeinnahmen zu Beginn des Jahrzehnts inzwischen zumindest teilweise kompensieren – mit kostenpflichtigen interaktiven Mehrwertdiensten. Je nach Sender und Zielgruppe generierten beispielsweise die nationalen TV-Vollprogramme in 2004 bis zu acht Prozent ihrer jeweiligen Gesamterlöse über so genannte „Call Media“-Angebote; bei den Spartenprogrammen liegt der Umsatzanteil sogar bei bis zu 40 Prozent, wie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) meldet. Der lokale Radiosender Hit Radio RT1 zum Beispiel setzte mit einem Geräusche-Rätsel unlängst innerhalb von 13 Tagen 80.900 Euro um, der ausgelobte Jackpot summierte sich auf 10.350 Euro. Vom Hörerbindungs-Effekt durch solch interaktive Aktionen ganz zu schweigen.

Hoch profitabel ist auch die Sparte der Anbieter von Mobilfunk-spezifischen Inhalten. Kein Wunder: Zeigt doch eine aktuelle Studie des internationalen Marktforschungsunternehmens Logica CMG zum Thema „Mobile Content“, dass immerhin elf Prozent der befragten Mobilfunkkunden bis zu 15 Euro im Monat für mobile Inhalte ausgeben. Weiteren 21 Prozent sind solche Angebote zwischen 1,50 und 7,50 Euro wert.

Neue Chancen für Unternehmenskommunikation
mit Kunden und Interessenten durch 0900

Aber nicht nur mit Teleshopping und Gewinnspielen, Televoting-Angeboten und Klingeltönen ist Geld zu verdienen. Marktkenner messen neuen Diensten, die sich seit Anfang 2006 über eine 0900er-Rufnummer anbieten und sehr flexibel bepreisen lassen, wachsende Bedeutung bei.

Vor allem Unternehmen, deren Kerngeschäft mit Tele-Mehrwertdiensten nichts zu tun hat, könnten davon profitieren. Marco Priewe, Geschäftsführer von Atlas Interactive, geht davon aus, dass es bald „neue, innovative Dienste“ geben wird, die auf der flexiblen Tarifierung aufsetzen. Und Christoph Kurpinski, Vorstandssprecher der Deutschen Telefon- und Marketing Services AG (DTMS) erwartet, „dass 0900 vor allem bei unternehmerischen Sprachportalen punkten wird, also dort, wo Firmen mit ihren Kunden und Interessenten kommunizieren.“

Wo jedoch so viel in Bewegung ist, läuft allerdings auch viel daneben. So warnt das Beratungsunternehmen Igilliott Research die Anbieter von Premium Content für Mobilfunknutzer davor, mit unausgereiften Angeboten in den Markt zu gehen. Bis zum Jahr 2009, so die Schätzung der Berater, könnten sich die Verluste durch fehlerhafte Systeme und Angebote auf annähernd 15 Milliarden Euro summieren.

telemedia Germany: So funktionieren
erfolgreiche Geschäftsmodelle

Wie sich solche Verluste vermeiden lassen, wo die besten Erlösquellen sitzen und wie sie sich am effizientesten ausschöpfen lassen, darüber informiert der Kongress telemedia Germany am 25. und 26. April 2006 in Berlin. Er gibt einen aktuellen Überblick über die derzeitigen Angebote im Markt für Mehrwertdienste und informiert über erfolgreiche Geschäftsmodelle. Potenzielle Anbieter aus allen Branchen erfahren, welche Möglichkeiten sich ihnen bieten, wo die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Geschäftsmodelle liegen und was beim Start oder Ausbau eines Angebots zu beachten ist.

Das Themenspektrum reicht von Markttrends und Umsatzpotenzialen, 0900er-Diensten und Premium-SMS über Regulierungsthemen und Fragen von Billing und Inkasso bis hin zu Szenarien für Medien-Anbieter und Chancen mit Mobile Marketing.

Zielgruppen für die telemedia Germany sind Telefongesellschaften, Service Provider, City Carrier, Mobilfunkbetreiber, Informationsanbieter, Medien, Broadcaster, TV-Sender und Journalisten. Veranstalter ist das Medienhaus telepublic mit Sitz in Hannover.