Strompreisbremse – Förderpolitik und andere Ungereimtheiten

Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD hat sie einmal mehr ans Licht gebracht – die Unfähigkeit der Politiker, kurz nach der Wahl notwendige Schnitte vorzunehmen.

Der Strom für energieintensive Industrien wurde durch die Einspeisung erneuerbarer Energien in den vergangen Jahren nicht teurer sondern im europäischen Vergleich sogar niedriger. Dies liegt unter anderem am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es schreibt vor, dass Strom, der aus erneuerbaren Ressourcen wie Wind, Sonne oder Bioabfällen gewonnen wird, vorrangig in das Stromnetz einzuspeisen und somit allen Verbrauchern zuzuführen und nicht in erster Linie selbst zu verbrauchen ist.

Zusätzlich regelt das EEG die bevorzugte Einspeisung erneuerbarer Energien vor konventionell erzeugten, etwa aus Kohle- oder Gaskraftwerken. Dies senkt die Nachfrage nach konventionell erzeugtem, weniger subventioniertem und daher teurerem Strom.

Da wir bereits eine beachtliche Zahl von Anlagen zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen im Betrieb haben und diese mittlerweile sehr viel Strom einspeisen – an manchen Tagen mehr als wir benötigen –, fällt zwangsläufig der Strompreis an den Börsen. Hinzu kommt – siehe oben – die schwächere Nachfrage nach konventionell erzeugter Energie. Dieser sogenannte Merit-Order-Effekt führt zu einer zusätzlichen Senkung des Börsenstrompreises.

Viele Industriebetriebe profitieren somit von sinkenden Börsenpreisen für Strom, und sie werden zusätzlich von der EEG-Umlage befreit. Demgegenüber werden Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen weiter zur Kasse gebeten, um die Förderpolitik des EEG zu bezahlen.

Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier vorgeschlagene Strompreisbremse bekämpft also nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkung einer verfehlten Förderpolitik. Hier müsste die sich abzeichnende Koalition deutliche Zeichen setzen und Privilegien abschmelzen.

Aber neben politischen Leitlinien sollten auch dringend Korrekturen im Strommarkt umgesetzt werden. So wird derzeit sehr viel über Kohlekraftwerke gesprochen, während hochflexible Gaskraftwerke zunehmend stillstehen.

Die Koalition streitet stattdessen darüber, wie der Ausbau von Ökostrom gebremst werden soll. Vor allem die Union drängt auf verbindliche Obergrenzen. Weiterhin unklar ist dagegen, wie die  Ausnahmen bei der EEG-Umlage für die Industrie begrenzt werden sollen. Hier blockiert vor allem die SPD. So wird Brüssel allein entscheiden, ob deutsche Förderpolitik rechtskonform ist oder nicht. Das ist gefährlich für die Energiewende beziehungsweise für alle Unternehmen, die heute ihre Kalkulationen auf der Basis niedriger geförderter Strompreise angepasst haben, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Nicht neue Subventionen für Kohlekraftwerke sollten das Ziel sein, sondern die Nutzung zukunftsweisender Techniken wie effiziente und flexible Gaskraftwerke, ein innovatives Lastmanagement sowie der Aufbau neuer Speichermöglichkeiten. Nicht zu vergessen: Industrielle Verbraucher müssen aktiver in das Ökosystem der Stromerzeugung und des Stromverbrauches eingebunden werden.

Dies muss zuerst  im eigenen Umfeld geschehen. Wer sich von der offenbar blinden Regulierungswut Deutschlands und Europas weitgehend unabhängig machen will, kommt um ein aktives Energiemanagement nicht herum.

Nur wer seine Verbraucher und Verbräuche innerhalb des Unternehmens kennt, kann in den Dialog mit dem Energieversorger und der Politik einsteigen und ihn aktiv mitgestalten. Die Strommärkte werden zunehmend flexibler und mit ihnen ihre Angebote. Ein Unternehmen, das den Kostenfaktor Energie im Griff haben will, muss darauf reagieren können. Dazu aber muss es diese Kosten transparent machen. So müssen zum Beispiel die Zeitpunkte der Stromverbräuche, der Lastspitzen und die veränderbaren Lasten bekannt sein.

Jeder Prozess in einem Unternehmen erzeugt einen spezifischen Energieverbrauch. Dieser lässt sich leicht ableiten, wenn beispielsweise eine Gießerei betrieben wird. Aber auch Unternehmen der Dienstleistungsbranche haben eine spezifischen CO2 Footprint. Hier ist der Hebel eben nicht das Schmelzen von Metall, sondern die Anzahl der Mitarbeiter und die Nutzung von Gebäuden und IT. Auch eine Bank etwa hat vergleichsweise hohe Energiekosten, vor allem verursacht durch große Gebäude und hohe Mitarbeiterzahlen. Und: Gerade Finanzdienstleister haben in der Regel große IT-Abteilungen und Rechenzentren.

Somit verursacht die beispielhaft genannte Bank ebenso wie die Gießerei einen spezifischen Energieverbrauch entlang ihrer Wertschöpfungskette. Diesen gilt es ins Auge zu fassen und zu untersuchen. Ziel muss der Aufbau beziehungsweise die Ergänzung der vorhandenen Management-Systeme um den Sektor „aktives Energiemanagement“ sein.

Ein Energiemanagementsystem (EnMS) dient zunächst der systematischen Erfassung der Energieströme und ist die Basis für Entscheidungen über Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Mehr noch: Ein funktionierendes EnMS versetzt ein Unternehmen in die Lage, seinen Energiebedarf anhand seiner Wertschöpfungskette durch einen systematischen Ansatz kontinuierlich zu verbessern. Zugleich sorgt ein gutes Energiemanagement dafür, dass gesetzliche Anforderungen und anderweitige Verpflichtungen in die Betrachtung und in Entscheidungen einfließen.

Grundlage für jedes Management ist ein aktueller Datenbestand. Hierbei werden alle Komponenten in den Unternehmens-Facilities ebenso erfasst wie im Data Center, im Office-Bereich und in der Produktion.

Die meisten Unternehmen scheuen noch immer diese sinnvolle Investition. Grund ist zum einen die kaum vorhandene Zusammenarbeit von Gebäudemanagement, IT und Unternehmensleitung. Die Folge: Einsparungen beziehungsweise Optimierungen werden ausschließlich in den jeweiligen Silos vorgenommen. Übergreifende Projekte gibt es allenfalls im Bereich „Rechenzentrum“.

Ein weiterer Grund für die Investitionsscheu der meisten Unternehmen ist allerdiings auch, dass Einsparungen beim Energieverbrauch dem Gebäudemanagement beziehungsweise dem Controlling zufallen. Eine gerechte Verteilung der Einsparungen und somit die Schaffung weiterer Anreize bleibt somit aus.

Zwar gibt es inzwischen in Unternehmen viele Bereiche, die sich mit Nachhaltigkeit befassen. Allerdings erschöpft sich deren Arbeit allzu häufig in der zeitraubenden Zusammenstellung von Daten und Kennzahlen, das Management des Energieverbrauchs fällt meist unter den Tisch. „Energy-Manager“ mit Budgets und Kompetenzen genießen Seltenheitswert.

Ich behaupte: Kein Unternehmen in Deutschland ist heute in der Lage, die Wechselwirkung in Sachen Energieverbrauch zwischen IT, Produktion, Gebäude und Mitarbeitern darzustellen. Genau hier liegen aber in Zukunft die eigentlichen Potenziale. Erst wenn die Wirkung einer Maßnahme auch klar nachgewiesen und gemessen wird, lassen sich die eingesparten Mittel gerecht verteilen – und genau das schafft Anreize zum Energiesparen.

Es ist zu abzusehen: Je näher das für die Energiewende so wichtige Jahr 2020 rückt, umso mehr einschneidende Auflagen für Unternehmen werden aus Brüssel oder von der Bundesregierung kommen, um die selbst gesetzten Ziele wenigstens im Ansatz zu erreichen. Auch hierfür sollten sich die Unternehmen wappnen.

Der erste Schritt in ein Energie-Management muss keineswegs teuer sein. Es gibt schon heute praktikable Lösungen, die es einem Unternehmen ermöglichen, kostenverträglich mit einem „Umbrella-Management“ einzusteigen. Dieses Management kann im eigenen Unternehmen installiert werden oder aus der Cloud heraus bereit gestellt werden. Im Gebäude werden Verbrauchswerte auf Feldbus-Ebene abgenommen und via IP über Gateways übertragen. In der IT und im Office-Bereich lassen sich die Energieverbrauchswerte direkt über IP erfassen.

Entscheidender Vorteil: Der Anwender muss nicht sofort eine umfassende Lösung für etwa für seine Gebäude oder sein Rechenzentrum installieren, sondern er überwacht im ersten Schritt gezielt Verbraucher und Verbrauchswerte. In der Folge lässt sich die Lösung je nach Einsatzzweck und Einsparpotential skalieren.

Möglichkeiten, aus dem Monitoring heraus automatisiert Einsparmaßnahmen abzuleiten gehören ebenso zum Portfolio wie ein ausgeprägtes Reporting. Im Vorfeld ist es sinnvoll, sich über die möglichen Fördermaßnahmen zu informieren. Das Etablieren eines systematischen Energiemanagements jedenfalls ist ein erster wichtiger Schritt für Unternehmen, um sich gegenüber Politik und Energieversorgern neu aufzustellen. Sich auf die Genannten zu verlassen, ist eindeutig zu wenig.

 

Zu 2b-green (www.2b-green.de) .

Die 2b-green ebnet Unternehmen somit den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. 2b-green steht für schonenden Umgang mit Ressourcen, optimierte Produktionsabläufe und reduzierten Energieverbrauch. Durch systematische Auswertung der für den Verbrauch relevanten Faktoren

schaffen die 2b-green-Spezialisten die Voraussetzungen für mehr Energieeffizienz. Basierend auf einer bereichsübergreifenden Analyse aller stromverbrauchenden Geräte erstellt 2b-green einen Maßnahmenkatalog. Mit dessen Hilfe kann der Kunde sein „Green” Benchmarking, seine Einkaufsstrategie und seine Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern. Ein erfolgreiches ISO50001 Audit kann das Ergebnis abrunden.

Die 2b-green GmbH hat hierfür eine Energie-Management-Lösung (EMaaS) entwickelt mit deren Hilfe Energieeinsparpotentiale durch einen systematischen Ansatz aufgezeigt werden. EMaaS ermöglicht erstmals eine kontinuierliche Erfassung der Energieverbräuche von Gebäude, Rechenzentrum und Büroumgebung über eine internetbasierende Lösung. Die 2b-green macht die Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch- und nutzung transparent und ermöglicht somit dem Unternehmen den Weg von der reinen Energieverwaltung hin zum aktiven Management von Energie. Die Innovation ist darin bedingt dass Unternehmen erstmals eine 360° Sicht auf Energieverbrauch, Ressourcennutzung, Energieversorgung und Nutzerverhalten bekommen.

Die Skalierbarkeit reicht dabei von der Erfassung einzelner Messwerte bis hin zur Erfassung kompletter, komplexer Gebäude- und IT-Strukturen.

Die Abbildung über ein internetbasierendes Model bietet hierbei die Möglichkeit Energieverbrauchserfassung kostengünstig und sehr schnell zu realisieren. Die Zielmärkte sind hierbei der klassische Mittelstand sowie der Retailbereich und die Immobilienbewirtschaftung.

Dabei sagen die Spezialisten von 2b-green nicht nur, wie sich die identifizierten Einsparpotenziale ausschöpfen lassen, sie zeigen und realisieren auch – von konkreten Optimierungs-Szenarien bis hin zur Unterstützung beim Einkauf der dafür erforderlichen Produkte und Dienstleistungen. Damit leistet 2b-green für seine Kunden einen wichtigen Beitrag für die Zukunftssicherheit ihrer Unternehmen und ihrer Mitarbeiter.