ait-deutschland: Hochwertige Energielösungen für Verbraucher und Unternehmen

Kasendorf, 02. Juli 2015. ait-deutschland gehört mit Niederlassungen in der Schweiz und Schweden zu den Marktführern für Wärmepumpen in Europa. Das Unternehmen beschäftigt rund 450 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte, insbesondere Wärmepumpen und Kühlsysteme, unter den Marken alpha innotec, NOVELAN und KKT chillers.

In mehr als 20 europäischen Ländern vertrauen immer mehr Verbraucher auf die Innovationskraft und Technologiekompetenz von ait-deutschland. Kein Wunder, denn das Unternehmen entwickelt und produziert seit 1998 im oberfränkischen Kasendorf Wärmepumpen mit dem anerkannten Qualitätsmerkmal „Made in Germany“. Vertrieben werden die Geräte unter den Marken alpha innotec und NOVELAN. Auch die Kältemaschinen von KKT chillers, der dritten Marke von ait-deutschland, werden in Kasendorf entwickelt und produziert. Kurz: Das Unternehmen ist eines der führenden Zentren für innovative Energielösungen in den Bereichen Heizen, Kühlen und Lüften in Europa.

Als internationale Dachmarke vereint ait Unternehmen aus verschiedenen Ländern, deren Kernleistung in diesen Bereichen liegt. Im Verbund mit der deutschen Unternehmensmarke ait-deutschland bündelt sie die Kompetenzen der Einzelmarken und bietet hierfür eine neutrale Plattform.

Höchste Energieeffizienz
Spätestens mit der Einführung des Energielabels im kommenden Herbst wird für jeden Verbraucher klar: Es gibt kein effizienteres System für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung als eine Wärmepumpe. Genau darauf – und auf modernste Lösungen für Kühlsysteme – ist ait-deutschland spezialisiert.

Wo vor rund 17 Jahren die erste Wärmepumpe die kleine Produktionshalle in Kasendorf verließ, steht heute ein ganzer Gebäudekomplex: Produktion, Lager, Verwaltung, Kunden- und Trainings-Center mit Ausstellungsräumen und neuerdings das eigene Technology Center mit Forschungs- und Testlabor sowie umfangreichen Prüfeinrichtungen.

ait-deutschland produziert jährlich auf 15.000 Quadratmetern Produktionsfläche mehrere zehntausend Geräteeinheiten. Lager, Büros, Kunden- und Trainings-Center sowie das neue Technology Center nehmen insgesamt weitere 10.000 Quadratmeter Fläche in Anspruch. Seine Wärmepumpen und Lüftungstechnik vertreibt das Unternehmen in 23 Ländern Europas, die Kühlgeräte aus Kasendorf werden weltweit vertrieben.

Bei aller Veränderung – geblieben ist der zentrale Anspruch von ait-deutschland und seiner Mitarbeiter an sich und die eigenen Produkte: exzellente Qualität, höchste Energieeffizienz und aktiver Klimaschutz gepaart mit optimalem Komfort. Erreicht wird dies durch ständige Innovation und die Konzentration der Kasendorfer auf ihr Spezialgebiet – Wärmepumpen und Kältemaschinen.

Das Unternehmen betreibt ein eigenes Entwicklungszentrum für Hydraulik, Kühlung und Elektronik. Die Konstrukteure arbeiten mit modernster 3D-Konstruktions- und Simulationssoftware inklusive Störungsprüfung am PC. Eine robotergestützte Rohrbiegerei und 18 Prüfstationen an den Fertigungslinien sorgen für gleichbleibend hohe Qualität aller Komponenten und Geräte, die die Produktion verlassen. Auf dieser Basis erweiterte ait-deutschland seine Produktpalette in den vergangenen fünf Jahren erheblich und entwickelte mehrere hundert unterschiedliche Gerätetypen an neuen Wärmepumpen.

Der Aufbau dieser Kernkompetenz hat sich gelohnt: Heute genießt das Unternehmen nicht nur den Ruf als einer der herausragenden Pioniere unter den Herstellern von Wärmepumpen und Kühlsystemen – die Marken alpha innotec, NOVELAN und KKT chillers zählen zu den renommiertesten auf ihrem Gebiet in ganz Europa und darüber hinaus. Die Markenprodukte aus Oberfranken gelten als hochwertig, betriebssicher, langlebig und immer auf dem neuesten technologischen Stand.

alpha innotec – the better way to heat
Mit ihrem neuen Markenauftritt und dem Claim „alpha innotec – the better way to heat“ unterstreicht alpha innotec als Marke der ait-deutschland die führende Rolle seiner Technologie, deren wachsende Marktbedeutung auf internationalem Parkett und die Spitzenposition der Marke in diesem Markt.

Ihre Lösungen für den Neubau wie für die Sanierung verbinden Komfort mit höchster Effizienz und leisten so einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Die Produkte und Lösungen von alpha innotec werden über einen zweistufigen Vertrieb vermarktet.

Ihre Wärmepumpen der Modellreihen alterra, alira und aquaterra sowie die Profi-Serien alterra pro und alira pro vertreibt alpha innotec direkt an Installationsbetriebe und Fachhandwerker. Jedes Produkt der Marke, ob Sole/Wasser-, Luft/Wasser oder Wasser/Wasser-Gerät, ist das Ergebnis langjähriger Erfahrung, intensiver Entwicklungsarbeit und hoher technologischer Kompetenz. Nicht zu vergessen: alpha innotec setzt ausschließlich anerkannt wertige Materialien und Komponenten ein. Auch das steckt im Claim „alpha innotec – the better way to heat“.

NOVELAN – einfach, leistungsfähig und hoch effizient

Das Prinzip der Einfachheit bestimmt alle Wirkungsbereiche der Marke NOVELAN und des dahinter stehenden Systemkonzepts – von der durchdachten Konfiguration der Produkte bis hin zur Bedienbarkeit durch den Kunden.

Ob es um Heizen, Kühlen oder Lüften geht, ob eine Sole/Wasser-, eine Luft/Wasser oder eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe gewünscht ist – NOVELAN versteht sich durch und durch als Dienstleister sowohl für seine Vertriebspartner im Großhandel als auch für dessen Kunden, die Installationsbetriebe. NOVELAN vertreibt seine Systeme und Lösungen konsequent dreistufig.

Das System NOVELAN ist: einfach effizient und wirtschaftlich, kompetent und umweltfreundlich, einfach zuverlässig und sicher, einfach komfortabel, logisch und lösungsorientiert, einfach unkompliziert in Installation, Bedienung und Service.

KKT chillers – perfekte Synergie
Gewachsen aus dem 1978 gegründeten Unternehmen KKT Kraus bildet die heutige Marke KKT chillers die dritte Säule der ait-deutschland. Gemeinsam mit den Marken alpha innotec und NOVELAN entwickelt sie am Standort Kasendorf Projekte zur energieeffizienten Ressourcennutzung. Die Produktpalette von KKT chillers reicht von serienorientierten Standardgeräten bis hin zu maßgeschneiderten Sonderanfertigungen.

KKT chillers bietet die perfekte Synergie aus Wärme und Kälte – bei der Kühlung von Maschinen, bei Energiespar-Systemen, beim Thema Wärmerückgewinnung oder Anwendungen im Hochtemperaturbereich. Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrung in thermodynamischen Prozessen entwickeln die Ingenieure bei KKT chillers individuelle, effiziente und wirtschaftliche High-Tech-Lösungen für die Anforderungen ihrer Kunden aus Medizin, Industrie und Wirtschaft.


Hinweis für die Redaktion:

Weitere Presseinformationen und Bildmaterial zu ait-deutschland, zu Marken und Produkten finden Sie hier. Bildmaterial erhalten Sie auch gerne auf Anfrage an Herbert Grab, Tel.: +49 (0)7127-5707-10, Mail: herbert.grab@digitmedia-online.de.

 

Über ait-deutschland (www.ait-deutschland.eu):

ait-deutschland gehört zu NIBE Energy Systems, einem führenden europäischen Lieferanten für nachhaltige Energielösungen. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1998 entwickelt ait-deutschland seine Produkte konsequent weiter und richtet sie immer neu an den Marktbedürfnissen aus. Mit Erfolg: Heute gehört das Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern und Niederlassungen in der Schweiz und Schweden europaweit zu den Marktführern für Wärmepumpen. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte, insbesondere Wärmepumpen und Kühlsysteme, unter den Marken alpha innotec, NOVELAN und KKT chillers. Derzeit gehen die Produkte in mehr als 20 europäische Länder, ait-deutschland befindet sich weiter auf Expansionskurs. Geschäftsführer ist Clemens Dereschkewitz.

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alpha innotec: mehr Komfort – weniger Energieverbrauch

ISH 2015 Frankfurt (10.-14. März 2015)

Kasendorf / Frankfurt, 10. März 2015. Zur ISH 2015 stellt alpha innotec erstmals sein intelligentes Heizungssteuersystem alpha home vor. Mit alpha home wird die Steuerung der Heizungs- und Kühlanlage zum Kinderspiel. Vor allem aber: Durch das bedarfsgerechte Temperieren jedes einzelnen Raums lässt sich viel Energie einsparen. alpha innotec mit Sitz im oberfränkischen Kasendorf steht für hochwertige, innovative Lösungen rund um Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme „Made in Germany“.

Ohne Zweifel: Wer heute seine Wohnung oder sein Haus mit einer Wärmepumpe heizt oder kühlt, nutzt damit die effizienteste Technik, die der Markt derzeit bietet. Jetzt folgt der nächste konsequente Schritt zur Steigerung der Effizienz und weiteren Senkung der Betriebskosten – die optimale Verteilung der erzeugten Wärme.

Genau dafür wurde alpha home entwickelt, die verbraucherfreundliche Lösung zur intelligenten Heizungssteuerung. Mit alpha home kann der Verbraucher jeden einzelnen Raum ganz einfach individuell nach seinem Bedarf mit Heiz- oder Kühlenergie versorgen. Einmal eingestellt, arbeitet das System vollautomatisch.

Einfaches Wirkprinzip
Das Wirkprinzip ist einfach. In jedem zu klimatisierenden Raum mit Fußbodenheizung wird ein Sensor angebracht, der die gemessene Temperatur per Funksignal an die alpha home Control Box übermittelt. In Räumen mit herkömmlichen Heizkörpern (Radiatoren) übernimmt ein Thermostat mit Funkmodul am Heizkörperventil die Aufgabe des Sensors.

Die Control Box übermittelt die gemessenen Werte an die Gateway, die ihrerseits mit dem Wärmepumpenregler kommuniziert. Sie vergleicht die aktuelle Temperatur mit den vom Nutzer definierten Werten und regelt die Heizleistung für den jeweiligen Raum automatisch. Dafür greift sie – je nach Ausstattung der Räume – auf die Steuerung der Fußbodenheizung oder den jeweiligen Radiator-Antrieb zu. Dank intelligenter Vernetzung mit der Wärmepumpe regelt das alpha home Steuersystem auch die Warmwasserbereitung ganz nach den Wünschen des Besitzers.

Die Control Box kann bis zu 30 einzelne Funkteilnehmer / Sensoren verarbeiten. Sie ist auch für die Kommunikation des Nutzers mit dem System verantwortlich. Dazu wird sie per WLAN oder Kabel ins Hausnetzwerk eingebunden.

Sparsam und komfortabel
Zur Konfiguration und Bedienung seiner Anlage hat der Nutzer die Möglichkeit, per alpha home App mit einem mobilen Endgerät oder per Webserver am Tablet oder PC auf das System zuzugreifen. Hier kann er die Warmwassertemperatur und die Temperatur in jedem einzelnen Raum ablesen und den jeweils gewünschten Wert einstellen.

Für jeden Raum lassen sich tägliche und wöchentliche Zeitschaltprogramme festlegen – zum Beispiel samstags von 10 bis 18 Uhr höhere Temperatur im Hobbykeller oder ähnliches. Auch die Definition von Komfortszenen ist möglich, wenn beispielsweise zu bestimmten Tagen einzelne Räume zu anderen Zeiten als üblich beheizt werden sollen. Die angelegten Komfortszenen lassen sich jederzeit mit einem Befehl aktivieren.

Ganz neu ist die Möglichkeit für den alpha home Nutzer, bei bestimmten Luft/Wasser- Wärmepumpenmodellen der alira-Serie auf einen Pufferspeicher für das Abtauen des Verdampfers zu verzichten. Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Fußbodenheizungsfläche zur Verfügung steht. Denn alpha home kann Heizkreise selbsttätig öffnen. Muss also der Verdampfer abgetaut werden, kann das System kurzfristig auf Wärme aus der Fußbodenheizung zugreifen – ein Pufferspeicher ist damit nicht mehr erforderlich.

Installation ohne Kabelschlitze – einfachste Inbetriebnahme
alpha home ist ein modernes, intelligentes Einzelraum-Regelungssystem für den Heiz- und Kühlbetrieb. Wichtig für den Installateur: Die Installation und Inbetriebnahme ist ausgesprochen einfach. Da das System über RF-Funk arbeitet, entfallen aufwändige Verkabelungen oder das Schlagen von Kabelschlitzen. Damit ist die Anlage auch für den nachträglichen Einbau in Sanierungsobjekte bestens geeignet. Und sie ist die optimale Lösung, um die Pflicht zum Nachrüsten zu erfüllen, die in der neuen EnEV verbindlich festgelegt ist.

Besonders komfortabel ist die automatische, bedarfsgerechte Vorlauftemperaturanpassung des Systems. Damit ist die Heizkurve immer optimal eingestellt, das System arbeitet dauerhaft effizient und sparsam und optimiert sich selbst.

Auch für den Endkunden bietet alpha home eine Fülle von Vorteilen. Er spart Kosten, heizt oder kühlt umweltbewusst, wird den Anforderungen der EnEV gerecht und temperiert sein Haus oder seine Wohnung flexibel und bedarfsgerecht. Denn das System richtet seine Heizleistung und Vorlauftemperaturen immer an den Vorgaben des Nutzers und den aktuellen Gegebenheiten aus. Die Bedienoberfläche ist ausgesprochen nutzerfreundlich, die Funktionen von alpha home erschließen sich intuitiv.

Die Komponenten:

  • Control Box (Maße ca. 80 x 65 x 30 mm) – sie kommuniziert mit den Wärmesensoren und ist über das Heimnetzwerk die Kommunikationsschnittstelle zum Nutzer.
  • Gateway (Maße ca. 80 x 65 x 30 mm) – die Kommunikationsschnittstelle zwischen dem alpha home System und dem Wärmepumpenregler.
  • alpha home App – die Steuerzentrale für den Nutzer via Smartphone.
  • RF-Funk-Radiatorantrieb – batteriebetrieben, mit integriertem Raumtemperaturfühler, auf alle gängigen Heizkörperventile montierbar. Niedrigen Batteriestand meldet die alpha home App automatisch.
  • RF-Funk-Raumtemperaturfühler (Maße ca. 80 x 80 mm) – für alle Räume mit Fußbodenheizung, wahlweise mit oder ohne Display. Die Variante mit Display zeigt die Raumtemperatur an und bietet die Möglichkeit, die Raumsolltemperatur einzustellen.
  • RF-Funk-Fußbodenheizungssteuerung – regelt bis zu 6 Zonen/Räume, wird am Fussbodenheizungsverteiler montiert, problemlos in bestehende Systeme integrierbar.
  • Fußbodenheizungsantrieb – thermischer Stellantrieb zum Anschluss an die Fußbodenheizungssteuerung.

alpha home ist ab Oktober 2015 verfügbar. Das System ist kompatibel mit den aktuellen alpha innotec Wärmepumpen der Serien alira LWD und SWP, Baugröße 1, ab Produktionsdatum 2015, der Sole/Wasser-Produktgeneration alterra sowie der frequenzgeregelten Luft/Wasser-Wärmepumpe alira LW 160H-A/V 16 kW.


alpha innotec auf der
ISH 2015 Frankfurt (10.-14. März 2015)
Halle 8.0, Stand E65

 

Über alpha innotec (www.alpha innotec.de):

alpha innotec ist eine Marke der ait-deutschland GmbH. Das Unternehmen mit Sitz im oberfränkischen Kasendorf entwickelt, produziert und vertreibt Wärmepumpen für Privathaushalte, Mehrfamilienhäuser, gewerbliche Immobilien und industriellen Bedarf. Darüber hinaus ist das Unternehmen Spezialist für kontrollierte Lüftungstechnik, Solarthermie und effiziente Systemtechnik.

ait-deutschland gehört zu NIBE Energy Systems, einem führenden europäischen Lieferanten für nachhaltige Energielösungen. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1998 entwickelt ait-deutschland seine Produkte konsequent weiter und richtet sie immer neu an den Marktbedürfnissen aus. Mit Erfolg: Heute gehört das Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern und Niederlassungen in der Schweiz und Schweden europaweit zu den Marktführern für Wärmepumpen. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte, insbesondere Wärmepumpen und Kühlsysteme, unter den Marken alpha innotec, Novelan und KKT Chillers. Derzeit gehen die Produkte in mehr als 20 europäische Länder, ait-deutschland befindet sich weiter auf Expansionskurs. Geschäftsführer ist Clemens Dereschkewitz.


Kontakt:
alpha innotec – eine Marke der
ait-deutschland GmbH
Stefanie Ullraum
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eMail: info@alpha innotec.de

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Strompreisbremse – Förderpolitik und andere Ungereimtheiten

Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD hat sie einmal mehr ans Licht gebracht – die Unfähigkeit der Politiker, kurz nach der Wahl notwendige Schnitte vorzunehmen.

Der Strom für energieintensive Industrien wurde durch die Einspeisung erneuerbarer Energien in den vergangen Jahren nicht teurer sondern im europäischen Vergleich sogar niedriger. Dies liegt unter anderem am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es schreibt vor, dass Strom, der aus erneuerbaren Ressourcen wie Wind, Sonne oder Bioabfällen gewonnen wird, vorrangig in das Stromnetz einzuspeisen und somit allen Verbrauchern zuzuführen und nicht in erster Linie selbst zu verbrauchen ist.

Zusätzlich regelt das EEG die bevorzugte Einspeisung erneuerbarer Energien vor konventionell erzeugten, etwa aus Kohle- oder Gaskraftwerken. Dies senkt die Nachfrage nach konventionell erzeugtem, weniger subventioniertem und daher teurerem Strom.

Da wir bereits eine beachtliche Zahl von Anlagen zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen im Betrieb haben und diese mittlerweile sehr viel Strom einspeisen – an manchen Tagen mehr als wir benötigen –, fällt zwangsläufig der Strompreis an den Börsen. Hinzu kommt – siehe oben – die schwächere Nachfrage nach konventionell erzeugter Energie. Dieser sogenannte Merit-Order-Effekt führt zu einer zusätzlichen Senkung des Börsenstrompreises.

Viele Industriebetriebe profitieren somit von sinkenden Börsenpreisen für Strom, und sie werden zusätzlich von der EEG-Umlage befreit. Demgegenüber werden Privatverbraucher und mittelständische Unternehmen weiter zur Kasse gebeten, um die Förderpolitik des EEG zu bezahlen.

Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier vorgeschlagene Strompreisbremse bekämpft also nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkung einer verfehlten Förderpolitik. Hier müsste die sich abzeichnende Koalition deutliche Zeichen setzen und Privilegien abschmelzen.

Aber neben politischen Leitlinien sollten auch dringend Korrekturen im Strommarkt umgesetzt werden. So wird derzeit sehr viel über Kohlekraftwerke gesprochen, während hochflexible Gaskraftwerke zunehmend stillstehen.

Die Koalition streitet stattdessen darüber, wie der Ausbau von Ökostrom gebremst werden soll. Vor allem die Union drängt auf verbindliche Obergrenzen. Weiterhin unklar ist dagegen, wie die  Ausnahmen bei der EEG-Umlage für die Industrie begrenzt werden sollen. Hier blockiert vor allem die SPD. So wird Brüssel allein entscheiden, ob deutsche Förderpolitik rechtskonform ist oder nicht. Das ist gefährlich für die Energiewende beziehungsweise für alle Unternehmen, die heute ihre Kalkulationen auf der Basis niedriger geförderter Strompreise angepasst haben, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Nicht neue Subventionen für Kohlekraftwerke sollten das Ziel sein, sondern die Nutzung zukunftsweisender Techniken wie effiziente und flexible Gaskraftwerke, ein innovatives Lastmanagement sowie der Aufbau neuer Speichermöglichkeiten. Nicht zu vergessen: Industrielle Verbraucher müssen aktiver in das Ökosystem der Stromerzeugung und des Stromverbrauches eingebunden werden.

Dies muss zuerst  im eigenen Umfeld geschehen. Wer sich von der offenbar blinden Regulierungswut Deutschlands und Europas weitgehend unabhängig machen will, kommt um ein aktives Energiemanagement nicht herum.

Nur wer seine Verbraucher und Verbräuche innerhalb des Unternehmens kennt, kann in den Dialog mit dem Energieversorger und der Politik einsteigen und ihn aktiv mitgestalten. Die Strommärkte werden zunehmend flexibler und mit ihnen ihre Angebote. Ein Unternehmen, das den Kostenfaktor Energie im Griff haben will, muss darauf reagieren können. Dazu aber muss es diese Kosten transparent machen. So müssen zum Beispiel die Zeitpunkte der Stromverbräuche, der Lastspitzen und die veränderbaren Lasten bekannt sein.

Jeder Prozess in einem Unternehmen erzeugt einen spezifischen Energieverbrauch. Dieser lässt sich leicht ableiten, wenn beispielsweise eine Gießerei betrieben wird. Aber auch Unternehmen der Dienstleistungsbranche haben eine spezifischen CO2 Footprint. Hier ist der Hebel eben nicht das Schmelzen von Metall, sondern die Anzahl der Mitarbeiter und die Nutzung von Gebäuden und IT. Auch eine Bank etwa hat vergleichsweise hohe Energiekosten, vor allem verursacht durch große Gebäude und hohe Mitarbeiterzahlen. Und: Gerade Finanzdienstleister haben in der Regel große IT-Abteilungen und Rechenzentren.

Somit verursacht die beispielhaft genannte Bank ebenso wie die Gießerei einen spezifischen Energieverbrauch entlang ihrer Wertschöpfungskette. Diesen gilt es ins Auge zu fassen und zu untersuchen. Ziel muss der Aufbau beziehungsweise die Ergänzung der vorhandenen Management-Systeme um den Sektor „aktives Energiemanagement“ sein.

Ein Energiemanagementsystem (EnMS) dient zunächst der systematischen Erfassung der Energieströme und ist die Basis für Entscheidungen über Investitionen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Mehr noch: Ein funktionierendes EnMS versetzt ein Unternehmen in die Lage, seinen Energiebedarf anhand seiner Wertschöpfungskette durch einen systematischen Ansatz kontinuierlich zu verbessern. Zugleich sorgt ein gutes Energiemanagement dafür, dass gesetzliche Anforderungen und anderweitige Verpflichtungen in die Betrachtung und in Entscheidungen einfließen.

Grundlage für jedes Management ist ein aktueller Datenbestand. Hierbei werden alle Komponenten in den Unternehmens-Facilities ebenso erfasst wie im Data Center, im Office-Bereich und in der Produktion.

Die meisten Unternehmen scheuen noch immer diese sinnvolle Investition. Grund ist zum einen die kaum vorhandene Zusammenarbeit von Gebäudemanagement, IT und Unternehmensleitung. Die Folge: Einsparungen beziehungsweise Optimierungen werden ausschließlich in den jeweiligen Silos vorgenommen. Übergreifende Projekte gibt es allenfalls im Bereich „Rechenzentrum“.

Ein weiterer Grund für die Investitionsscheu der meisten Unternehmen ist allerdiings auch, dass Einsparungen beim Energieverbrauch dem Gebäudemanagement beziehungsweise dem Controlling zufallen. Eine gerechte Verteilung der Einsparungen und somit die Schaffung weiterer Anreize bleibt somit aus.

Zwar gibt es inzwischen in Unternehmen viele Bereiche, die sich mit Nachhaltigkeit befassen. Allerdings erschöpft sich deren Arbeit allzu häufig in der zeitraubenden Zusammenstellung von Daten und Kennzahlen, das Management des Energieverbrauchs fällt meist unter den Tisch. „Energy-Manager“ mit Budgets und Kompetenzen genießen Seltenheitswert.

Ich behaupte: Kein Unternehmen in Deutschland ist heute in der Lage, die Wechselwirkung in Sachen Energieverbrauch zwischen IT, Produktion, Gebäude und Mitarbeitern darzustellen. Genau hier liegen aber in Zukunft die eigentlichen Potenziale. Erst wenn die Wirkung einer Maßnahme auch klar nachgewiesen und gemessen wird, lassen sich die eingesparten Mittel gerecht verteilen – und genau das schafft Anreize zum Energiesparen.

Es ist zu abzusehen: Je näher das für die Energiewende so wichtige Jahr 2020 rückt, umso mehr einschneidende Auflagen für Unternehmen werden aus Brüssel oder von der Bundesregierung kommen, um die selbst gesetzten Ziele wenigstens im Ansatz zu erreichen. Auch hierfür sollten sich die Unternehmen wappnen.

Der erste Schritt in ein Energie-Management muss keineswegs teuer sein. Es gibt schon heute praktikable Lösungen, die es einem Unternehmen ermöglichen, kostenverträglich mit einem „Umbrella-Management“ einzusteigen. Dieses Management kann im eigenen Unternehmen installiert werden oder aus der Cloud heraus bereit gestellt werden. Im Gebäude werden Verbrauchswerte auf Feldbus-Ebene abgenommen und via IP über Gateways übertragen. In der IT und im Office-Bereich lassen sich die Energieverbrauchswerte direkt über IP erfassen.

Entscheidender Vorteil: Der Anwender muss nicht sofort eine umfassende Lösung für etwa für seine Gebäude oder sein Rechenzentrum installieren, sondern er überwacht im ersten Schritt gezielt Verbraucher und Verbrauchswerte. In der Folge lässt sich die Lösung je nach Einsatzzweck und Einsparpotential skalieren.

Möglichkeiten, aus dem Monitoring heraus automatisiert Einsparmaßnahmen abzuleiten gehören ebenso zum Portfolio wie ein ausgeprägtes Reporting. Im Vorfeld ist es sinnvoll, sich über die möglichen Fördermaßnahmen zu informieren. Das Etablieren eines systematischen Energiemanagements jedenfalls ist ein erster wichtiger Schritt für Unternehmen, um sich gegenüber Politik und Energieversorgern neu aufzustellen. Sich auf die Genannten zu verlassen, ist eindeutig zu wenig.

 

Zu 2b-green (www.2b-green.de) .

Die 2b-green ebnet Unternehmen somit den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. 2b-green steht für schonenden Umgang mit Ressourcen, optimierte Produktionsabläufe und reduzierten Energieverbrauch. Durch systematische Auswertung der für den Verbrauch relevanten Faktoren

schaffen die 2b-green-Spezialisten die Voraussetzungen für mehr Energieeffizienz. Basierend auf einer bereichsübergreifenden Analyse aller stromverbrauchenden Geräte erstellt 2b-green einen Maßnahmenkatalog. Mit dessen Hilfe kann der Kunde sein „Green” Benchmarking, seine Einkaufsstrategie und seine Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern. Ein erfolgreiches ISO50001 Audit kann das Ergebnis abrunden.

Die 2b-green GmbH hat hierfür eine Energie-Management-Lösung (EMaaS) entwickelt mit deren Hilfe Energieeinsparpotentiale durch einen systematischen Ansatz aufgezeigt werden. EMaaS ermöglicht erstmals eine kontinuierliche Erfassung der Energieverbräuche von Gebäude, Rechenzentrum und Büroumgebung über eine internetbasierende Lösung. Die 2b-green macht die Zusammenhänge zwischen Energieverbrauch- und nutzung transparent und ermöglicht somit dem Unternehmen den Weg von der reinen Energieverwaltung hin zum aktiven Management von Energie. Die Innovation ist darin bedingt dass Unternehmen erstmals eine 360° Sicht auf Energieverbrauch, Ressourcennutzung, Energieversorgung und Nutzerverhalten bekommen.

Die Skalierbarkeit reicht dabei von der Erfassung einzelner Messwerte bis hin zur Erfassung kompletter, komplexer Gebäude- und IT-Strukturen.

Die Abbildung über ein internetbasierendes Model bietet hierbei die Möglichkeit Energieverbrauchserfassung kostengünstig und sehr schnell zu realisieren. Die Zielmärkte sind hierbei der klassische Mittelstand sowie der Retailbereich und die Immobilienbewirtschaftung.

Dabei sagen die Spezialisten von 2b-green nicht nur, wie sich die identifizierten Einsparpotenziale ausschöpfen lassen, sie zeigen und realisieren auch – von konkreten Optimierungs-Szenarien bis hin zur Unterstützung beim Einkauf der dafür erforderlichen Produkte und Dienstleistungen. Damit leistet 2b-green für seine Kunden einen wichtigen Beitrag für die Zukunftssicherheit ihrer Unternehmen und ihrer Mitarbeiter.

 

 

 

 

 

Fäuste aus Eis

Der Klimawandel fordert seine Opfer jetzt auch in Mitteleuropa. Die Unwetter vom Hochsommer 2013 haben Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Neben unzähligen Autos, Dächern und Fensterscheiben gingen auch viele Photovoltaik-Anlagen zu Bruch.

Sonntag, 28. Juli 2013. Seit Wochen herrscht Hochsommer über Deutschland. Die Luft ist zum Schneiden dick. In den vergangenen Tagen hatten sich die Temperaturen immer noch ein Stückchen höher geschraubt. Inzwischen erreichen sie fast 40 Grad – eine für mitteleuropäische Verhältnisse schier unerträgliche Hitze hat das Land im Griff. Seit Tagen entladen sich Hitzegewitter, begleitet von sintflutartigen Regenfällen. Im Ruhrgebiet, in Sachsen und Thüringen treten Flüsse über die Ufer, laufen Keller und Tiefgaragen voll.

Der Südwesten Deutschlands blieb bisher von den schlimmsten Auswirkungen der Hitzewelle verschont. Bisher. Für heute Nachmittag allerdings warnt der Deutsche Wetterdienst vor „unwetterartigen Gewittern mit Starkregen und Hagel“ zwischen Freiburg und Stuttgart. Noch scheint die Sonne von einem fast makellos blauen Himmel. Doch im Westen türmen sich erste Wolkenberge. Zunächst weiß, dann grau, fast schwarz, und schließlich wechseln sie – ein Vorzeichen für Hagel – ins Gelbliche.

Milliardenschäden in Minutenschnelle

Die Menschen bringen Pflanzen, Gartengeräte und sonstige lose Gegenstände in Sicherheit. Dann bricht der Sturm los. Es knallt. Hagelkörner so groß wie Golfbälle schlagen ein. Doch der Höhepunkt kommt erst noch: Tennisballgroße Eisbrocken schießen vom Himmel, manche erreichen gar die Größe einer Männerfaust. Wer jetzt nicht unter Dach ist, muss um sein Leben fürchten. Fassungslos stehen die Menschen in ihren Häusern und hoffen, dass es bald vorbei sein möge. Die ersten Fenster und Dachziegel zerbersten, Wasser dringt ein…

Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei. Die ganz Coolen gehen nach draußen und fotografieren die größten Hagelkörner. Sie dokumentieren „das wahrscheinlich größte Hagelereignis in der Geschichte der Bundesrepublik“, wie die SV Gebäudeversicherung Mitte August an ihre betroffenen Kunden schreibt.

Auf einem Korridor von rund 20 Kilometern Breite und 80 Kilometern Länge ist kaum ein Haus verschont geblieben. Allein die SV registriert in den Tagen danach rund 60.000 Gebäudeschäden. Und der weltgrößte Rückversicherungsmakler Aon Benfield schätzt zwei Wochen später die versicherten Schäden auf 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro.

PV-Anlagen robuster als Dachziegel

Dienstag, 30. Juli 2013. Die Regenfälle haben aufgehört. Die Menschen beginnen ihre Gärten aufzuräumen und die Schäden zu inspizieren. Am wichtigsten sind Dachfenster, Ziegel und Solaranlagen. Während Solarthermie-Module fast ausnahmslos in kleine weiße Scherbenhaufen zersplittert sind, zeigen sich die meisten Photovoltaik-Anlagen im ersten Augenschein als unversehrt.

Elektroingenieur Dietmar Wahr, freiberuflicher Photovoltaik-Planer und -Berater aus dem schwäbischen Pfullingen, konstatiert Überraschendes: „Viele PV-Anlagen haben Schlimmeres verhindert, denn die Module sind in der Regel robuster als Tonziegel. Wir haben Fälle, in denen trugen die Photovoltaik-Anlagen keine oder nur geringe Schäden davon, aber die Dachflächen drum herum geben ein Bild der Verwüstung ab.“ Rund die Hälfte der von ihm installierten Anlagen hätten den Hagel unbeschadet überstanden, „bei der anderen Hälfte sind meist nur zwei oder drei von mehreren Dutzend Modulen zerstört.“

Die Beschädigungen reichen von Haarrissen in der Glasoberfläche bis hin zu deutlich sichtbaren Einschlägen – oft zehn und mehr auf einem Modul. Dirk Mayer, Inhaber des Naturstrom-Unternehmens SBWW in Gäufelden: „Nach unseren Erfahrungen spielt die spannungsfreie Montage eine maßgebliche Rolle. Module, die nicht spannungsfrei montiert sind, gehen bei Hagelschlag natürlich wesentlich schneller zu Bruch.“

Abschalten und austauschen

Das Wichtigste ist zunächst, die Anlage abzuschalten, wenn sich Schäden zeigen, erklärt Dietmar Wahl. „Leider gibt es viele Montagebetriebe, die ihre Anlagen nicht oder nicht richtig erden. Und wenn dann die Anlage noch am Netz hängt, liegt an den Modulen unter Umständen Netzspannung an. Das ist gefährlich für jeden, der dort hantiert. Im Übrigen können defekte Module, je nach Konstellation und Schaltung, den Wechselrichter in Mitleidenschaft ziehen.“

Der nächste Schritt heißt: defekte Module tauschen. Doch schon hier zeigen sich erste Schwierigkeiten, berichtet Elektroinstallateur Christian Neher von Neher Solarstysteme in Hirrlingen. „Wir arbeiten nur mit namhaften Herstellern zusammen. Da gibt es keine Probleme mit Ersatzmodulen. Bei vielen Geschädigten aber sind ältere Module von Herstellern installiert, die inzwischen nicht mehr am Markt sind.“ Diese Module seien meist nicht mit moderneren kompatibel. In solchen Fällen muss dann der ganze betroffene String und gegebenenfalls auch der Wechselrichter getauscht werden.

Oder man setzt ähnliche Module ein, die den mechanischen und elektrischen Eigenschaften der ursprünglichen Bestückung nahe kommen. „Das ist in bestimmten Konstellationen durchaus machbar“, stellt Volker Pfister, Geschäftsführer des Solarspezialisten Techmaster aus Hechingen, fest.

Allerdings sei dabei große Sorgfalt geboten. Mancher Installationsbetrieb verwende für einen solchen Tausch Module mit zu stark abweichenden elektrischen Daten oder verschalte sie nicht ordnungsgemäß. „Nach Wiederinbetriebnahme sollte deshalb unbedingt ein Messprotokoll gemäß der Norm DIN EN 62446 / VDE 0126-23 erstell werden. Diese Werte sollte man genau kontrollieren beziehungsweise mit den ursprünglichen Messwerten der Anlage vergleichen.“ Im Zweifel, so Pfister, sei es sinnvoll, für diese Analyse einen weiteren Experten zu Rate zu ziehen.

Ein weiteres Problem sind ältere Wechselrichter, die ihre Arbeit nur in einer ganz spezifischen Konstellation verrichten. SBWW-Chef Dirk Mayer: „In der Vergangenheit wurden häufig Wechselrichter installiert, die nur zwei Strings mit der gleichen Anzahl an Modulen verarbeiten können. Ist ein Modul defekt, für das kein Ersatz mehr zu bekommen ist, muss entweder im zweiten String ein Modul abgeklemmt werden, damit das Ganze wieder harmonisiert ist, oder man muss die ganze Anlage austauschen.“

Versteckte Schäden aufspüren

Noch diffiziler ist die Angelegenheit, wenn die Glasoberfläche der PV-Module nur Haarrisse aufweist oder Mikrorisse in den Solarzellen entstanden sind, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Da die Module zumindest in den ersten Tagen und Wochen nach dem Hagelschlag ganz normal weiter arbeiten, liefern oft auch Ertragsmessungen per Datenlogger kein Indiz für einen Schaden. Techmaster-Chef Volker Pfister empfiehlt, „die Anlage zur Sicherheit gemäß DIN-Norm DIN EN 62446 / VDE 0126-23 durchzumessen und den PV-Generator mit einer Infrarotkamera zu untersuchen.“

Pfister setzt zu diesem Zweck ein kleines Fluggerät namens „Hexacopter“ ein, ausgerüstet mit einer fernsteuerbaren Wärmebildkamera. Damit kann er die Photovoltaikmodule im optimalen Winkel von 90° überprüfen. „Auf diese Weise lassen sich unsichtbare Fehler zuverlässig aufspüren.“

Wer auf diesen Aufwand verzichtet, wird die versteckten Schäden sehr wahrscheinlich im Herbst entdecken, wenn die Nächte kühler und feuchter werden: Feuchtigkeit dringt ein, die Glasscheiben beschlagen. In der Folge korrodieren die Solarzellen und büßen langsam aber sicher ihre Funktionsfähigkeit ein. „Wir werden im Herbst und Winter bestimmt noch Einiges an Spätschäden dieser Art haben“, vermutet Christian Neher.

Übrigens: Viele Wetterexperten meldeten sich in den Wochen nach den verheerenden Unwettern zu Wort. Man müsse in den kommenden Jahren vermehrt mit heißen Sommertagen und Super-Unwetterzellen rechnen, hieß es. Eventuell müssen wir uns an den Anblick von Hagelkörnern groß wie Tennisbälle gewöhnen.

Über die Norm hinaus

Um das CE Zeichen zu bekommen, müssen Solarmodule im Rahmen der internationalen Norm IEC 61215 geprüft und zertifiziert werden. Mindestanforderung für die dabei geprüfte Druck- und Sog-Belastung sind 2.400 Pa (Pascal). Diese muss jedes für den Verkauf und Einsatz in Europa zugelassene Modul erfüllen. Für Regionen mit höheren Schneelasten, etwa in Kanada, werden 5.400 Pa gefordert.

Einige Hersteller sind in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, alle ihre Module nach den höheren Anforderungen auszulegen. Matthias Nell, Senior Product Manager bei LG Electronics Deutschland: „Die Solarmodule von LG Electronics sind alle bis 5.400 Pa Druckbelastung zertifiziert.“ Und Christian Comes, Manager Business Development bei Panasonic Europe, betont, sein Unternehmen richte sich derzeit „offiziell an die 2.400 Pascal der IEC Norm“. In den internen Tests allerdings bestünden die Module „auch Tests, die deutlich über die Anforderungen der IEC Norm hinausgehen.“

Entscheidend für die Robustheit sei neben der Belastbarkeit des Hartglases auch das Rahmendesign. Deshalb liefere Panasonic seine Module in einem schraubenlosen, eloxierten und beschichteten Aluminium-Rahmen. „Zudem sind unsere Zellen stärker als normale Zellen, weil sie bifazial sind; dadurch sind sie elastischer und weniger anfällig“.

LG-Mann Matthias Nell empfiehlt bei funktionierenden Solarmodulen, die von Hagelkörnern getroffen wurden, „neben der visuellen Kontrolle auch eine elektrische Prüfung durchzuführen. Eine elektrische Prüfung könnte eine Kennlinienmessung, eine Thermographie-Aufnahme und/oder eine Messung der Elektrolumineszenz umfassen.“ Allerdings gelte es, auch das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu berücksichtigen. „Es könnte im Zweifelsfall preiswerter sein, das Solarmodul direkt auszutauschen, statt  umfangreiche Analysetests durchzuführen.“

Billigmodule sind am Ende teurer

„Wir sehen, dass Billigprodukte am Ende die teureren sind“, gibt ein Versicherungsexperte in diesen Tagen zu Protokoll, der nicht namentlich genannt werden will. „Die sind zum Beispiel oft mit Silikonfugen versehen, die der UV-Strahlung auf Dauer nicht gewachsen sind. Das wirkt sich nachteilig auf die Stabilität und Wasserdichte aus. Auch die Zellen und das Sicherheitsglas entsprechen oft gerade mal dem Standard, der bei den großen Herstellern aus Europa, Japan oder Korea schon vor Jahren üblich war und heute in der Regel übertroffen wird.“

Die Folge zeige sich nach einem solchen Unwetter: „Ältere Module und Billigprodukte gehen wesentlich häufiger zu Bruch als die neueren Modelle und die der namhaften Hersteller.“ Hinzu komme das Problem nicht mehr lieferbarer Ersatzmodule, das oft den Tausch ganzer Anlagen oder Strings erforderlich mache. „An dieser Stelle kostet die Insolvenzwelle, die in den vergangenen Jahren vor allem die europäischen Modulhersteller erfasst hat, uns Versicherer und die Verbraucher viel Geld.“

Denn zum einen werden die Anlagenbesitzer künftig höhere Versicherungsprämien zu bezahlen haben, zum anderen übernimmt die Versicherung bei einer Neukonfiguration des kompletten Systems in aller Regel nur die Komponenten, die tatsächlich als Ersatz für beschädigtes Material benötigt werden.

Der Ertragsausfall für die Zeit, in der die durch Hagel beschädigten PV-Anlagen keinen Strom liefern, ist übrigens in aller Regel mitversichert.